Buch

Ich habe ein Buch über meine spirituelle Reise und mein Leben im Ashram bei Yoga Vidya Bad Meinberg geschrieben.

Copyright © 2019-today. Christopher Sölter. All rights reserved.

Meine OM-glaubliche spirituelle Reise!

Die Wieder-Verzauberung deiner Welt.

Liebe/r Leser/in,

mein Buch möchte letztlich einen Beitrag leisten, das Modell des menschlichen Bewusstseins der westlichen Welt zu erweitern. Der Mensch ist mehr, als das, was er über sich denkt. Menschen haben die angeborene, also natürliche Fähigkeit, außer-gewöhnliche Bewusstseinszustände zu erfahren und spirituelle Erfahrungen (Luzides Träumen, Astralreise, Energie-Erweckungserfahrungen, Nahtoderfahrungen, Visionen oder Gipfelerfahrungen der All-Verbundenheit …) zu machen.

In unserem materialistischen Wertesystem der westlichen Welt gibt es keine Bewusstseinskultur, keine etablierten Methoden der Bewusstseinsentwicklung und schon gar keine Kartographie von Bewusstseinszuständen, welche auch nicht-alltägliche Erfahrungen beinhalten würden. Wir haben sehr ausgeklügelte technische Systeme, unsere äußere Ingenieurskunst ist hoch effizient. Aber unsere innere Ingenieurskunst ist unzureichend entwickelt. Andere Kulturen, wie beispielsweise die indische, haben sehr ausgeklügelte Systeme entwickelt, höhere Bewusstseinszustände zu erreichen.

Vor einigen Jahren ging es mir nicht gut. Ich führte meine gefühlte innere Leere nicht direkt auf das Fehlen eines inneren Wegs der Erkenntnis zurück aber adaptierte mit der Zeit ein System der inneren Entwicklung, welches mir half die innere Leere zu füllen: Yoga. Erst jetzt, rückblickend betrachtet, erkenne ich, dass ich eine spirituelle Orientierung, ein System der inneren Ingenieurskunst, brauchte. Meine Seele wäre sonst im Flachland (Ken Wilber) vertrocknet.

Der Mensch ist mehr, als das zur Zeit vorherrschende Paradigma uns glauben machen will. Emotionale-, mentale- oder Bewusstseinshygiene sind noch wichtiger als körperliche Hygiene aber sie sind kaum etabliert. Es ist an der Zeit über die rein materielle Ebene hinaus zu gehen und qualitative & integrierte Entwicklung statt quantitative & einseitige materielle Entwicklung voranzutreiben. Wir sind keine Maschinen, die nur funktionieren, wie ein gut aufgezogenes Uhrwerk.

Mittlerweile sehe ich Yoga als effizientes transpersonales System und die transpersonale Perspektive, im Sinne einer Erweiterung des Menschen- und wissenschaftlichen Bildes, als eine plausible Antwort auf individuelle, sowie kollektive Krisen denen wir als Menschen gegenüberstehen.

Im folgenden erläutere ich, wie ich zum Yoga gefunden habe, wie ich in der größten yogischen Gemeinschaft Europas gelebt habe, wie meine Welt verzaubert wurde und versuche zu erklären, warum spirituelle Erfahrungen in der westlichen Kultur wortwörtlich ausgeschlossen werden.

Christopher Sölter (B.A.)

Yogalehrer & Bewusstseinstrainer

Berlin, April 2019.

Leseprobe

Weihnachtsmarkt, Breitscheidplatz, Berlin. 21.12.2016

Ich stehe am Eingang der Gedächtnis-Kirche vor einem aufgebauten Stehtisch des Glühweinstandes und lese “ExBerliner”, das Magazin für englischsprachige Ausländer in Berlin, welches meine brasilianische Freundin Camila am Nachmittag gekauft hatte. Neben dem Heft steht mein lauwarmer, halb-leerer Glühwein. Ich bin in einen Artikel über die Krise des Berliner Wohnungsmarktes vertieft und ganz auf den Text konzentriert. Plötzlich höre ich mehrere laute Knallgeräusche. Sie kommen von der Hauptstraße. Ich schaue auf, denke kurz an geplatzte Autoreifen und senke den Kopf wieder. Einige Sekunden Stille. Knall- und Krachgeräusche schrecken mich wieder auf, ich entdecke, über das Dach des vor mir stehenden Glühweinstandes hin ausschauend, die oberen Umrisse, etwa den oberen Meter, eines schwarzen LKWs, welcher von links nach rechts, nicht mehr auf der Straße, aber im Bereich des Weihnachtsmarktes zu fahren scheint – ob er wirklich auf dem Weg fährt, kann ich nicht erkennen, weil ich nur die oberen Umrisse aus zehn-fünfzehn Meter Entfernung sehe. 20 Minuten zuvor war ich auf diesen Gehweg gewesen und habe mich aber entschieden, meinen Glühwein an meinem jetzigen Standort zu kaufen, weil er einen ganzen Euro günstiger ist. Ich sehe den LKW und realisiere in Millisekunden nur, dass dieser definitiv zu weit im Weihnachtsmarktbereich ist. Ich schütte mir den restlichen Glühwein mit einer Handbewegung in den Mund, haue den Becher auf den Tisch, schnappe mir den “ExBerliner” beim Umdrehen und gehe schnellen Schrittes in die entgegengesetzte Richtung des LKWs.

“CAMILA, CAMILA, we have to leave! Come!”, rufe ich. Wir gehen schnellen Schrittes davon Richtung Kurfürstenstraße. Menschen gehen neben uns oder überholen uns kreischend. Budenbesitzer verlassen ihren Stand: “Was ist passiert?” “Terroranschlag, Terroranschlag!” oder “Unfall, weg hier!”, wird ihnen beim Weiterlaufen entgegen geschrien. Wir kommen an der anderen Straßenseite an.

Überall rennen Menschen umher.

Als der acht Tonnen schwere schwarze LKW am 21.12.2016 in die Weihnachtsmarktstände am Breitscheidplatz in Berlin rast, zersplittern krachend Holz und Knochen. Schreie der Todesangst fiepen in meinen Ohren. Panik-Schreie im Menschengetümmel.

“Bruder, was ist denn passiert?”, fragt mich ein etwa Mitte dreißig jähriger, türkisch aussehender Mann, dabei wie viele zur Unfallstelle hinschauend. Ein Taxi kommt in unsere Richtung gefahren. Ich halte meinen Arm hoch.

“Keine Ahnung, Bruder. Unfall, Terroranschlag oder so.”

“Echt? Ach, das glaube ich nicht.“

“Ja, ey, kein Plan aber wir hauen hier ab.“

Camila und ich steigen ins Taxi und fahren nach Hause.

~

Wäre ich an diesem Abend eines der zwölf Todesopfer gewesen, was hätte ich der Welt von mir hinterlassen wollen?

Dieses Buch.

Kapitel 1 Mein Weg zum Yoga

Vipassana Meditation nach S.N. Goenka

Auf der ganzen Welt verteilt gibt es über 150 Vipassana Meditations-Zentren, in denen man in einem 10-Tages-Retreat diese Meditations-Technik erlernen kann. Die Mutter meines besten Freundes absolvierte viele dieser Kurse und brachte ihn schon als Kind und Jugendlichen zu Vipassana-Wochenenden für Kinder und Jugendliche.

Ich: „Das ist bestimmt toll, mal in so einem Kurs über alles nachzudenken“

Er: „Das ist nicht das Ziel, sondern genau das Gegenteil: Mal an nichts zu denken bzw. das Denken zu beobachten.“

In Australien hatte ich als Backpacker genug Zeit zwei Vipassana 10-Tages-Kurse auszuprobieren (dass diese Kurse allein auf Spendenbasis laufen, kam mir natürlich zugute). Während eines solchen Kurses wird geschwiegen, um tief nach innen gehen zu können. Viele Emotionen und Gedanken tauchen auf und das Ziel ist, diese als unbeteiligter Beobachter gleichmütig zu betrachten. Da es aber schwierig ist, Emotionen oder Gedanken direkt zu beobachten, werden sie indirekt über körperliche Empfindungen beobachtet. Emotionen und Gedanken können so losgelassen werden, weil wir nicht mehr in ihnen verstrickt sind, sondern sie von außen beobachten. Ich habe gelernt, meinen Atem zu beobachten, körperliche Empfindungen wie Wärme, pulsieren oder Druck wahrzunehmen und über eine Stunde lang regungslos zu sitzen. Vipassana-Meditierende beobachten gleichmütig und so können sich mehr und mehr alte Emotionen und Gedanken lösen: sie kommen an die Oberfläche und werden unter gleichmütiger Betrachtung ihrer körperlichen Entsprechung aufgelöst.

[…]

Vipassana hilft tief in die Gegenwart einzutauchen, weil Bewusstsein vom konstanten Gedankenstrom abgezogen wird. Das Bewusstsein wird auf den Atem und auf körperliche Empfindungen gelenkt, diese sind immer im gegenwärtigen Moment, wohingegen man sich in endlosen Gedankenschlaufen verlieren kann und sich so vom gegenwärtigen Erleben abspaltet.

Nach beiden Kursen habe ich mich sehr leicht und geistig aufgeräumter gefühlt. Ich war weniger in Automatismen gefangen und kann viele Handlungsimpulse beobachten, statt ihnen hilflos ausgeliefert zu sein. Wenn mich zum Beispiel jemand anschreit, spüre ich, wie Hitze und Druck im Magen entstehen. Ich bin nicht dazu verpflichtet sofort in eine Gegenreaktion zu treten, sondern kann, über meine körperlichen Empfindungen, wie in diesem Fall Hitze und Druck in der Magengegend, feststellen, dass Wut da ist und kann dann der Wut Ausdruck verleihen oder mich dagegen entscheiden. Dadurch bin ich freier, selbstbestimmter und habe einen größeren Handlungsspielraum. Außerdem konnte ich erfahren, dass es eine Innenperspektive gibt, eine innere Welt, in der Änderungen sich auf die äußere auswirken.

So habe ich zum Beispiel vor meinem ersten Kurs sehr viel im Selbstmitleid gebadet und konnte meine Ex-Freundin nicht loslassen. Ständig hatte ich Gedanken, wie: „Was habe falsch gemacht?” oder „Warum ist es vorbei?”. Während des Kurses waren diese Gedanken natürlich auch präsent aber ich verlor mich nicht mehr in ihnen, sondern beobachtete sie mehr und mehr gleichmütig von außen. Dadurch waren sie nach einigen Tagen kaum noch vorhanden und ich rief nach dem Kurs meine Ex-Freundin an und brach den Kontakt ab (der sowieso nur noch aufgrund meiner Bedürftigkeit bestanden hatte) dem auch sie erleichternd zustimmte.

Zurück in Deutschland habe ich Anglistik und Amerikanistik (“Englisch”) und im Nebenfach Wirtschaftswissenschaften studiert. Ich habe während des Studiums in einer Punk-Rock Band gespielt, höchstens an einigen Tage pro Woche Vipassana-Meditation praktiziert und mich sonst auf Sex, Drugs and Rock & Roll konzentriert.

[…]

Meditation hatte also vielfältige Wirkungen auf meinen Alltag.

Ich finde es spannend, durch Innenschau mehr Wissen über mich und die Wirkweisen meiner Psyche, meines Körpers und mich selbst als Person und die Umwelt zu bekommen. Ich bin 13 Jahre lang zur Schule gegangen und habe acht Semester studiert aber ich habe nie den Erkenntnisweg der Innenschau gelehrt bekommen. Erforschung der inneren Welt, Umgang mit Gefühlen oder Gedankentraining hatten keinen Platz in meiner, auf die korrekte Wiedergabe von Wissen zu einem bestimmten Zeitpunkt aufbauenden Bildungslaufbahn. Wenn man geistige Höchstleistungen positiv bewertet, so ist es sehr nützlich, das Instrument, dass diese Höchstleistungen produzieren soll, gut zu kennen und zu trainieren. Meditation könnte demnach, so wie es der Neurophilosoph Thomas Metzinger fordert, von Sportlehrern, nicht Religionslehrern unterrichtet werden.

Meine erste Yogastunde absolvierte ich in der Welthauptstadt des Yoga, in Rishikesh. „Die Stadt der Rishis (Seher)“, am Fuße des Himalayas liegend und ebenfalls von “Mutter Ganges” durchflossen, begrüßte mich mit einer acht Meter hohen weißen Statue eines im Lotussitz meditierenden Shiva’s. “9th Annual Yoga Festival” stand auf dem Schriftband, das vor der Skulptur angebracht war.

Da war er also wieder.

Ich absolvierte wenige Tage nach der Ankunft meine erste Hatha Yoga Stunde, motiviert durch meine mit mir reisende Freundin, die von den Wirkungen ihrer Ashtanga-Praxis schwärmte. Ich wusste nicht wirklich, was genau das bringen sollte und versuchte einfach, die Stellungen so gut es eben ging von den Mit-Praktizierenden nachzuahmen, weil der Lehrer keine Asanas vormachte. Doch ich war körperlich kaum in der Lage dazu. In der Kerze (Schulterstand, wie ich später lernte), konnte ich meine Beine kaum hochbringen und auch in den sonstigen Übungen war ich mit meinen Körper wenig vertraut. Um den Lehrer, einen etwa 60-jährigen, weißhaarigen, dürren Schweizer mit starkem Akzent, bildeten wir nach der Stunde einen Halbkreis. Er erzählte in einem Mix aus gebrochenem Englisch und Schweizerdeutsch von seinen ersten Begegnungen mit Yoga und Spiritualität vor 35 Jahren.

„Doa gingi duach a special Bewusstseenssraum, a Seelenraum. Oan dehn Wänden hingen Bilder vorham Urknall bis zuhar Erleuchtung des Menschen …“

[…]

Außerdem erzählte er begeistert von Yoga-Meistern, die mit ihren Astralkörpern reisten. “Die können sich sogar in tiefer Meditation treffen und zusammen reisen!”

Ich nahm solche Sätze zur Kenntnis, dachte aber nicht weiter darüber nach, verwarf sie aber auch nicht gleich wieder. In Indien wundert einen nach einiger Zeit sowieso kaum noch etwas.

Drei Jahre später erlebte ich selbst meine erste außerkörperliche Erfahrung während einer yogischen Tiefenentspannung. Doch alles zu seiner eigenen (Evolutions-) Zeit.

[…]

Warum ich in den Ashram gezogen bin

Es war keine gerade Linie in meinem Entwicklungsverlauf – es gab weiterhin persönliche Krisen, Selbstzweifel und Ängste aber es kristallisierte sich immer mehr heraus, dass diese yogischen Körperpositionen (Asanas) mir zu mehr Selbstbestimmung, Klarheit und zu einem massiven Gewinn an Körperbewusstsein verhalfen.

[…]

Ich bewegte mich zu den Klängen und schaute meine Hände immer wieder erstaunt an. Es war als spüre ich diese das erste Mal – es war ein Fließen von Energie in meinem gesamten Körper aber vor allem in und um meine Hände herum da, wie ich es noch nie wahrgenommen habe. Pulsierende Kraft wirbelte in ihnen und lebendiges Rauschen erfüllte sie.

In meiner Begeisterung erzählte ich alles und jedem von Yoga zu dieser Zeit und zog den einzig wirklich sinnvollen und logischen Schluss, dass ich als frisch gebackener Bachelor-Absolvent auch gleich in den Ashram einziehen könnte.

Gegen den Strom zu schwimmen und diesen Schluss wirklich durchzuziehen erwies sich in der Praxis als weniger leicht: Ein Studienfreund meinte ich wäre verrückt, meine Eltern fragten mich oft, ob ich denn dafür studiert hätte:

Weihnachten, 2012.

Mama, schaut mit großen besorgten Augen: „Willst du da wirklich hin?“

„Schau Mama, ich bin 25 Jahre alt. Ich lebe noch mal 25 Jahre und dann noch mal 25 Jahre und dann war es das gewesen. Da möchte ich in dieser Zeit etwas machen, dass mir Spaß macht“.

Papa: „Wenn er das machen möchte… Das ist seine Entscheidung!“

Freunde meiner Eltern warnten sie, dass es in dieser „Sekte“ kein Radio und Fernseher gäbe und dass man einer Gehirnwäsche wie bei Scientology unterzogen würde…

Ich wollte Yoga und Meditation zum Mittelpunkt meines Lebens machen und tief in die Lehre eintauchen. Ich hatte bereits genug Referenzerfahrungen durch Yoga und Meditation gesammelt, um zu wissen, dass die Erforschung meiner inneren Welt positive Auswirkungen auf die Außenwelt hat und das im Inneren viel Weisheit verborgen liegt. Durch Meditation erschloss sich eine weitere Erkenntnis- eine neue Wissensebene. Wenn jemand (noch) keine Erfahrungen mit Meditation gemacht hat oder nie nach Innen geschaut hat, dann ist es für denjenigen natürlich schwer nachzuvollziehen. Er ist wie ein Blinder, dem man Farben erklären möchte…

Ein weiterer wichtiger Grund, um in den Ashram zu ziehen, war mein Dürsten nach Erkenntnis tiefer Wahrheiten über das menschliche Leben und die Welt. Ich wollte verstehen, was die “Welt im Innersten zusammenhält” und ein Verständnis für “das große Ganze” bekommen. Wer oder was ist der Mensch überhaupt?!

[…]

Aufnahme in die Gemeinschaft

„Einfach leben – erhaben denken“

Swami Sivananda

März, 2013

12.35 Uhr

Sevakaversammlung1 im Sarasvati2-Raum, Yoga Vidya Bad Meinberg

„Kein Fleisch, kein Fisch, kein Alkohol, kein Tabak, und keine Drogen!“ antwortet die 29-jährige Nicole auf die Frage, was die „5K‘s“, die fünf Verbote, für zukünftige Sevakas3 des Ashrams seien.

[…]

Yoga Vidya macht immer einen Spagat zwischen einem indischen Ashram, einer Gemeinschaft und einem wirtschaftlichen Unternehmen. Diese drei grundverschiedenen Ansätze bieten ein großes Spannungspotential.

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Bewusstwerdungsprozess: Drachen töten, Schätze bergen

Arbeit (Seva) und Privatleben sind kaum zu trennen. Richtig von der Arbeit abzuschalten ist schwierig, aber es ist halt auch keine Arbeit im klassischen Sinne, sondern eine Gemeinschaft, in die du dich einbringst, mit der du isst und deren Räumlichkeiten dich 24/7 umgeben. Dadurch siehst du natürlich auch die anderen Mitarbeiter sehr häufig. Ich war erstaunt über mich selbst, dass ich mit einigen Menschen aneinandergeraten bin…

[…]

Es heißt, dass ein Monat im Ashram so viel Persönlichkeitsentwicklung bringt, wie drei Monate außerhalb. Warum?

Zunächst einmal: Wer denkt, in einem Yoga Ashram ist immer alles Friede, Freude, (veganer) Eierkuchen, der irrt ganz gewaltig. Menschen sind Menschen, auch, wenn sie Yoga praktizieren und auch, wenn sie in einem Ashram wohnen.

[…]

Es gibt eben so ziemlich alles, was zwischen mehreren Menschen passiert, wenn sie häufig zusammen sind. Es gibt viele kleine und große Meinungsverschiedenheiten, Streit, Liebe, romantische Beziehungen, Eifersucht, Lästereien, Lügen, Unbewusstheit, Verleugnung, Abspaltung, Bagatellisierung, Idealisierung, Harmonisierung, Retroflexion, Deflexion und Projektion eigener Unzulänglichkeiten auf andere – wie in einer spirituellen Soap Opera, einer „spirituellen Lindenstraße“, wie wir es gern genannt haben.

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